Die Sage von der Schlüsselmieke
Vor vielen hundert Jahren befand sich in der Nähe von Lodersleben die Lautersburg. Der Burgherr führte ein verschwenderisches Leben und als er starb, blieben seiner Witwe nichts als Schulden. Verarmt musste sie daher zu ihren Verwandten auf die Burg Querfurt ziehen. Zuvor trug sie ihrer Zofe Mieke auf, alle Türen, Tore und Pforten der Burg zu verschließen. Als diese ihre Aufgabe erledigt hatte, nahm sie alle Schlüssel und befestigte sie an einem Ring. Dann trat sie den Weg nach Querfurt an. Dabei erschien ihr der Geist des verstorbenen Burgherrn, dem die Bürde seines Nachlasses für seine Witwe im Grabe keine Ruhe ließ. Erschrocken fiel Mieke in Ohnmacht.
Als sie wieder erwachte, war nicht nur der Geist des Burgherrn, sondern auch der Ring mit den Schlüsseln verschwunden. Pflichbewusst wollte sie nicht ohne ihn zu ihrer Herrin nach Querfurt zurückkehren. So suchte sie die Schlüssel unablässig, auch bis in den Tod hinein. Sie sucht sie noch heute und soll manchem Wanderer nahe der Lautersburg erschienen sein. Daher erzählt man den Kindern in Lodersleben: "Dort spukt die Schlüsselmieke".