Gizycko
Gizycko (dt. Lötzen) ist eine Stadt im ehemaligen Ostpreußen, der heutigen Woiwodschaft Ermland-Masuren in Polen und hat ca. 32.000 Einwohner. Mit seinen vielen Wassersportmöglichkeiten ist Gizycko heute ein bedeutender Fremdenverkehrsort.
Das auf einer Landenge zwischen Löwentinsee und Mauersee gelegene Lötzen wird 1340 erstmals urkundlich erwähnt. 1818 wurde der Landkreis Lötzen gegründet und zwischen 1843 und 1851 die Festung Boyen errichtet, die ihren Namen nach dem preußischen Kriegsminister General von Boyen erhielt. Diese Festung wurde 1914 erfolglos von der russischen Armee belagert. Durch den Bau der Ostpreußischen Südbahn konnte die Stadt 1868 an das Eisenbahnnetz angeschlossen werden. Lötzen wurde am 20. Januar 1945 geräumt und vom 24. – 26. Januar von der Roten Armee eingenommen. Die deutsche Bevölkerung war geflüchtet oder wurde anschließend fast vollständig vertrieben. Unter polnischer Verwaltung bekam die Stadt den Namen Gizycko. Es begann ein langsamer Wiederaufbau, der auch neue Wohngebiete im Norden und Nordosten schaffte.
Im November 1993 kam es zu ersten Kontakten zwischen den evangelischen Kirchengemeinden von Gizycko und Querfurt. Diese wurden durch gegenseitige Besuche ausgebaut und die katholischen Kirchengemeinden sowie die Stadtverwaltungen mit einbezogen. Am 20. Juni 2003 unterzeichneten Bürgermeisterin Jolanta Piotrowska und Bürgermeister Peter Kunert den Partnerschaftsvertrag zwischen beiden Städten. Die Grundlage hierfür ist die Verbundenheit beider Städte mit dem Heilige Brun, der als Edler von Querfurt in der Quernestadt geboren und bei seinem Versuch die heidnischen Pruzzen zu missionieren im Jahre 1009 in der Nähe von Gizycko erschlagen wurde. Im Jahr 2009 wurde anlässlich des 1.000 Todestages des Heiligen Bruns ein großer Festgottesdienst veranstaltet und zu diesem Anlass eine Partnerschaft zwischen den Landkreisen Gizycko und Saalekreis geschlossen
Sehenswert in Gizycko sind die Feste Boyen mit Museum, die von Karl Friedrich Schinkel erbaute evangelische Kirche, das Schloss (heute Hotel), der Kanal, die Drehbrücke, der Wasserturm sowie das Bruno-Kreuz auf dem Tafelberg am Löwentinsee. Es wird angenommen, dass hier Brun von Querfurt zusammen mit 18 Gefährten im Jahr 1009 den Märtyrertod fand. Die Umgebung von Gizycko bietet sich zum Radfahren und Wandern an. Vor allem der Wassertourismus erfreut sich großer Beliebtheit. Der Geschichtsinteressierte kann sich auf die Suche nach alten Burgen der Ritter des Deutschen Ordens und nach Bunkeranlagen aus dem 2. Weltkrieg begeben.
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