Die Sage von der Feuertaufe
Als sich der Heilige Brun von Querfurt als Benediktinermönch in Montecassino in Italien aufhielt, erfuhr er davon, dass der Heilige Adalbert von Prag von den heidnischen Pruzzen erschlagen wurde. Daraufhin ereilte ihn großes Verlangen, seinem Vorbild Adalabert nacheifernt, zu den Heiden zu reisen und ihnen die Lehre Christi zu predigen. Vorher holte er in Rom die hierzu notwendige päpstliche Erlaubnis ein. Der Heilige Vater ernannte Brun zum Missionsbischof und Erzbischof der Heiden, so dass seine Reise zu den Pruzzen beginnen konnte. So kam er eines Tages zu einem heidnischen Fürsten. Dieser wollte mit ihm nichts zu tun haben, da er schlecht gekleidet war. Daraufhin ging Brun in seine Unterkunft, um sich sein bischöfliches Ornat anzulegen und erneut vor den Herrscher zu treten, der ihn nun empfing und eine Aufgabe stellte. Der Fürst wollte den christlichen Glauben nur annehmen und sich taufen lassen, wenn Brun unverletzt durch ein Feuer gehen könne.
Dieser betröpfelte sich mit Weihwasser und ging ohne Blessuren durch die Flammen. Damit hatte er die Feuertaufe bestanden, so dass der Fürst und seine Untergebenen sich beim Heiligen Brun entschuldigten und taufen ließen. Zwei Brüder des Fürsten blieben jedoch Heiden. Beim Versuch auch diese zu bekehren, wurde der Heilige Brun gefangenen genommen und in aller Öffentlichkeit, wie sein großes Vorbild Adalbert von Prag, enthauptet. Daraufhin soll dieser Bruder erblindet und alle, die zugesehen haben, erstarrt sein. Nachdem der bekehrte Fürst kam und für sie betete, wurden sie wieder gesund und nahmen ebenfalls den christlichen Glauben an.