Jacob Christian Schaeffer um 1718 - 1790
Das 18. Jahrhundert brachte viele Universalgelehrte hervor. Einer von ihnen war der im Jahr 1718 in Querfurt geborene Jacob Christan Schäffer. Zunächst studierte er Theologie in Halle. Später wurde er Pfarrer und dann Superintendent in Regensburg, welches die Hautpstätte seines Wirkens werden sollte. Schäffer war an Natur und Technik interessiert. Er erforschte Insekten, Würmer, Schnecken und fertigte ein anatomisch exaktes Modell des menschlichen Auges an. Seine Erkentnisse machen ihn zu einem Mitbegründer der modernen Pilzkunde. Für die Pharmazie bedeutsam war sein umfassendes Werk zu Pflanzenheilstoffen.
Auf technischem Gebiet legte er die Grundlagen zur Verbesserung von Sägewerken und Backöfen. Schon zu seiner Zeit populär war die Konstruktion einer handbetriebenen Waschmaschine. Seine Forschungen legten die Grundlagen für die spätere Erfindung des Holzpapieres. 1770 eröffnete er in seinem Wohnhaus ein Naturkundemuseum, in welchem seine Entdeckungen ausstellt wurden und zu dessen Besuchern auch Goethe gehörte. Das wissenschftliche Erbe Schäffers umfasst mehr als 70 Veröffentlichungen. Seine Verdienste blieben nicht ungewürdigt. Er wurde zum Professor und Rat des Königs von Dänemark ernannt und war Mitglied in den wissenschaftlichen Akademien von London, St. Petersburg, Berlin, München und Mannheim sowie in den wissenschaftlichen Gesellschaften von Florenz, Bern, Göttingen und Duisburg.
Weitere Informationen zu Jacob Christian Schäffer finden Sie bei:
Eckart Roloff, Göttliche Geistesblitze. Pfarrer und Priester als Erfinder und Entdecker, Bonn 2010.
Eckart Roloff, Jacob Christian Schäffer. Pfarrer aus Querfurt, ein Wegbereiter der modernen Papierproduktion. In: Querfurter Heimatblätter 9, Querfurt 2013, 3 - 10.