Hans-Otto Hahn (1925-2001)
Als "Hahns Hänschen" kannten die Querfurter dieses am 03. Dezember 1925 in Querfurt geborene Original ihrer Stadt. Der Maler, Künstler und auch Gestalter, der seine Heimatstadt so sehr geliebt und nie verlassen hat und Querfurt zutiefst verbunden war, fühlte sich sichtlich wohl zwischen den Bewohnern Querfurts, mit denen er allzu gern ein kleines "Schwätzchen" machte. Seine etwas gedrungene Gestalt, sein Vollbart und sein Humor, verbunden mit großer Kontaktfreudigkeit und trotzdem immmer bescheiden, machten dieses Original aus. Er feierte und lachte gerne mit den Leuten, insbsondere mit originellen Menschen, an denen es in Querfurt nicht mangelte.
Seinen Lebensunterhalt bezog er aus Auftragskunst, wie zum Beispiel am "Dreieck" (Foto rechts). Dieses Stadt-Dreieck, welches 1968 abgerissen und dessen Stadtmauerreste aufwendig gesprengt wurden, gestaltete Hans Hahn danach maßgeblich mit. Heute ist das von ihm geschaffene Mauermosaik immer noch ein Blickfang. Auch am nordöstlichen Ortseingang fällt dem Besucher die aus Anlass des 1100-jährigen Bestehens von Querfurt durch Hahn 1988 errichtete Sgraffito-Wand sofort ins Auge.
Leider besteht der Brunnen in Querfurt-Süd, den er in den 1970er Jahren entworfen und selbst mit gebaut hat, nur noch als Rest. Der Maler Hans Hahn versuchte sich zeitlebens immer wieder in neuen Techniken und schuf somit eine große Bildervielfalt.
Aber Hahn betätigte sich auch als Innenarchitekt. Unvergessen für die Querfurter sind z.B. die 1974 eröffnete Kino-Visionsbar oder der Gastraum der Neuen Gaststätte in Querfurt-Süd. Beide sind leider nicht mehr vorhanden. Auch die Inneneinrichtung der Gaststätte "Jägerhütte" in der "Hermannseck" ist vielen Leuten bekannt. Diese Örtlichkeiten waren mit großer Sorgfalt und Liebe zum Detail gestaltet worden und luden zum Wohlfühlen ein. Viele seiner Bilder entstanden in seinem Atelier im "Weinbergshäuschen" an der Unstrut. Dort hielt er sich mit seiner Fau Elfriede und den geliebten Katzen den überwiegenden Teil des Jahres auf. Es war ein Anziehungpunkt für Freunde und Bekannte und man diskutierte die Zeitläufe und natürlich das Geschehen in Querfurt. In dieser Umgebung entstanden wunderschöne Aquarelle, die die Liebe zur Heimat widerspiegelten. Natürlich gehörte der Unstut-Wein, den er vorzugsweise aus großen Schalen trank, dazu.
Das Atelier in Querfurt, welches sich in der Nähe seiner Querfurter Wohnung befand, existiert schon lange nicht mehr. Erhalten davon sind lediglich noch einige Fotos bei den Erben dieses Künstlers, der in Halle an der Burg Giebischenstein studierte und Mitglied im Verband der Bildenden Künstler war. Er hatte dadurch natürlich Kontakt zu den Großen seiner Zunft, zu denen er sich nicht zählte, aber er hat Spuren hinterlassen und viel Freude geschenkt. Am 17. Mai 2001 verstarb Hans Otto Hahn in seiner Heimatstadt Querfurt.
(Text: ©Altertums- und Verkehrsverein Querfurt und Umgebung e.V., Auszug aus dem Jahreskalender 2019 "Persönlichkeiten")